Dieses Jahr verbrachten wir 4 Tage in den Wäldern Brandenburgs für unser jährliches "Train de Trainer"-Treffen. Unsere Anwesenheit blieb nicht unbemerkt, warum auch nicht? Wir waren die einzigen Migranten* in dem kleinen Ort, in dem wir unser Treffen abhielten.
Für uns war es ein politischer Akt, unser Treffen hier abzuhalten. In Brandenburg gibt es viele Unterkünfte für Migranten*, aber sie scheinen unsichtbar zu sein. Auf der anderen Seite wächst der Ruf Brandenburgs in Bezug auf Hassreden gegen MigrantInnen und gegen die queere Community.
Dieses komplexe Szenario motiviert uns umso mehr, die Gründe und Prinzipien zu bekräftigen, die Space2groW ins Leben gerufen haben: ein intersektionales feministisches, antirassistisches und gegen strukturelle Diskriminierung gerichtetes Projekt, das Migrant*innen in Bezug auf ihre reproduktiven und sexuellen Rechte und ihr Recht auf ein Leben in Deutschland mit fairen Chancen, frei von Rassismus und Diskriminierung, stärken will.
Martine Bonny gab einen Workshop zu Methodik und Didaktik. Hier wurden die zentralen Ziele und Inhalte der Arbeit von Space2groW geklärt. Sie gab uns neue Techniken an die Hand, um in Gruppen zu arbeiten, unsere Bindungen zu stärken und neue Strategien und didaktische Werkzeuge zu entwickeln, um unsere Workshops zu unterrichten.
Wir wissen, dass unsere Herausforderungen weder gering noch einfach sind. Wir haben oft festgestellt, dass das System so gestaltet ist, dass insbesondere Frauen* nicht integriert werden können. Ein Beispiel ist das Fehlen von Deutschkursen, eine der wichtigen Voraussetzungen für Asyl oder Arbeitserlaubnis, ein anderes ist der Mangel an Menschen, die mit den Frauen* in den Flüchtlingslagern kommunizieren können. Orte, an denen Menschen warten und warten, ohne viel zu tun zu haben, bis die Migrationsbehörden ihnen eine Aufenthaltsgenehmigung erteilen oder nicht. Das ist die Bedeutung unserer Workshops. Für uns ist die Vermittlung von Wissen eine politische Aktion, die aus einem tiefen Engagement für ein menschenwürdiges Leben erwächst.
Wir wissen, dass jede Begegnung mit einer anderen Migrant*in für uns eine Herausforderung ist, die uns lehrt und uns motiviert, mehr lernen zu wollen.
Vielen Dank an alle Referenten, an Bus of Resources für die Finanzierung unseres Treffens und an alle Teammitglieder, deren Engagement Space2groW möglich macht und weiter wachsen lässt!
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